Soziale Arbeit Studium
B. A.
6 - 7 Semester
1,9 - 3,3
Das Soziale Arbeit Studium in Kürze
Das Soziale Arbeit Studium bereitet dich umfassend auf eine Tätigkeit im Sozialwesen vor. Im Studium lernst du fachliche und methodische Kompetenzen der Sozialarbeit sowie Grundlagen aus den Fachbereichen Pädagogik, Psychologie und Soziologie. Zusätzlich sammelst du praktische Erfahrungen in einem Praxisprojekt oder einem Praxissemester.
Gut zu wissen: Neben dem Bachelor- oder Masterabschluss hast du parallel die Möglichkeit, die staatliche Anerkennung als Sozialarbeiter*in/Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin zu erlangen.
Nach Abschluss des Sozialarbeit Studiums eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten im Bereich des Sozialwesens. Du kannst beispielsweise als Sozialarbeiter*in in Jugendzentren, Beratungsstellen oder Krankenhäusern arbeiten und Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen. Alternativ kannst du auch als Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin in Schulen oder sozialen Einrichtungen tätig sein, um die persönliche Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu fördern. Eine weitere Option ist die Arbeit als Streetworker*in, bei der du Jugendliche und junge Erwachsene unterstützt und begleitest. Egal für welchen Beruf du dich auch entscheidest – du brauchst dafür nicht nur das im Studium erworbene Wissen, sondern auch gute soziale Kompetenzen und eine hohe psychische Belastbarkeit.
Soziale Arbeit vs. Sozialpädagogik
Die Begriffe Soziale Arbeit und Sozialpädagogik werden oft Synonym verwendet, doch gerade im Studium gibt es ein paar feine Unterschiede. Der Studiengang Soziale Arbeit beinhaltet meist Sozialpädagogik, ist aber im Vergleich zum Sozialpädagogik Studium viel generalistischer angelegt.
Bei Sozialpädagogik geht es um die Schwerpunkte Bildung und Erziehung, wohingegen Soziale Arbeit auch die Unterstützung im Alltag bei vielfältigen sozialen Problemen umfasst. Dadurch bietet das Berufsfeld der Sozialen Arbeit eine vielseitige und abwechslungsreiche Arbeitsumgebung.
Tipp: Mehr dazu kannst du in unserem Artikel zum Unterschied zwischen sozialer Arbeit und Sozialpädagogik lesen.
Auch wenn die beiden Abschlüsse staatlich anerkannte*r Sozialarbeiter*in und staatlich anerkannte*r Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin gleichgestellt sind, solltest du dir im Hinblick auf deine Berufswahl schon beim Studium überlegen, in welche Richtung du gehen möchtest.
Voraussetzungen
Wenn du Soziale Arbeit studieren möchtest, benötigst du entweder die Allgemeine Hochschulreife (Abitur), die Fachhochschulreife (Fachabitur) oder die fachgebundene Hochschulreife. Du kannst Soziale Arbeit auch ohne Abitur studieren, wenn du zum Beispiel erfolgreich eine Meisterprüfung oder eine Aufstiegsfortbildung absolviert hast oder nach einer einschlägigen Berufsausbildung mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung mit dem Studium anfängst.
Teilweise gehört ein Vorpraktikum im Bereich Soziale Arbeit zu den Zulassungsvoraussetzungen, einen Zugangstest bzw. Eignungstest kann es ebenfalls geben. Einige Studiengänge sind zudem durch einen Numerus Clausus (NC) zulassungsbeschränkt.
Wenn du dich mit dem Master spezialisieren möchtest, benötigst du in der Regel einen Bachelor Abschluss in Sozialarbeit, Sozialpädagogik oder in einem verwandten Fach.
Prinzipiell kann auch eine Mindestnote verlangt werden. Es gibt allerdings viele Studiengänge für den Soziale Arbeit Master ohne NC.
An einigen Hochschulen kannst du ohne Bachelor einen Master machen. Dafür brauchst du entsprechende Berufserfahrung im sozialen Bereich. Da die genauen Zulassungsvoraussetzungen besonders beim Master variieren, informierst du dich am besten auch immer direkt bei den Hochschulen.
Persönliche Voraussetzungen
Da du in der Sozialen Arbeit viel mit Menschen zu tun hast, solltest du eine hohe Sozialkompetenz, Empathie und Toleranz mitbringen. Wenn du außerdem kommunikativ, kritik- und konfliktfähig bist, ist das Soziale Arbeit Studium genau das Richtige für dich. Je nach Arbeitsfeld solltest du psychisch sehr belastbar sein, denn die Fälle der Klient*innen können dich natürlich sehr mitnehmen.
Weitere Infos zum Thema Zulassung und Voraussetzungen findest du in unserem Artikel Bewerbung für das soziale Studium.
Numerus Clausus (NC) für Soziale Arbeit
Der NC für den Studiengang Soziale Arbeit bewegt sich zwischen 2,0 und 2,7.
Gut zu wissen: Für das Soziale Arbeit Fernstudium gibt es auch NC freie Angebote.
Im Fachbereich Soziale Arbeit entscheidet aber nicht immer nur der NC über die Zulassung, sondern auch deine Motivation. Wenn du ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert hast oder dich ehrenamtlich in sozialen Einrichtungen engagierst, kann sich das positiv auf den Auswahlprozess auswirken. Und wo kann man Soziale Arbeit studieren? In Deutschland bieten zahlreiche Hochschulen und Universitäten das Sozialarbeit Studium an. In unserer Tabelle findest du einige Beispiele mit ihren jeweiligen NC-Werten. Noch mehr Auswahlmöglichkeiten findest du in unserer Hochschuldatenbank.
Beispielhafte NC und Wartesemester für ein Sozialarbeit Studium:
NC für das Soziale Arbeit Studium:
Hochschule | Studiengang | Abiquote | Geltungsjahr | Wartesemester |
---|---|---|---|---|
Hochschule Augsburg | Soziale Arbeit | 2,0 | WiSe 2023/24 | - |
Hochschule Bielefeld | Soziale Arbeit | 2,2 | SoSe 2024 | - |
Hochschule Darmstadt | Soziale Arbeit | 3,3 | WiSe 2023/24 | 6 |
Hochschule Düsseldorf | Sozialarbeit/ Sozialpädagogik | 2,5 | WiSe 2022/23 | - |
Uni Duisburg-Essen | Soziale Arbeit | 2,1 | SoSe 2024 | - |
Uni Kassel | Soziale Arbeit | alle zugelassen | WiSe 2023/24 | - |
FH Kiel | Soziale Arbeit | 1,9 | SoSe 2024 | 7 (3,7) |
Hochschule München | Soziale Arbeit | 3,3 (Abi); 3,2 (FOS) | WiSe 2023/24 | - |
Fachhochschule Münster | Soziale Arbeit | 2,2 | WiSe 2023/24 | - |
Technische Hochschule Nürnberg | Soziale Arbeit | 2,9 (Abi); 3,0 (FOS) | WiSe 2023/24 | - |
Stand: 03/2024
Studieninhalte
Der Studiengang Soziale Arbeit beschäftigt sich mit fachlichen und methodischen Kompetenzen der Sozialarbeit. Dazu gehören zum Beispiel Grundlagen der Pädagogik, der Psychologie und der Soziologie, aber auch BWL ist in der Regel Teil des Studiums. Du übst den Umgang mit Klient*innen und lernst, wie du sie richtig berätst. Dazu benötigst du nicht nur zwischenmenschliche Kompetenzen, sondern zudem Fachwissen über das Sozialrecht und du musst wissen, wie man bestimmte Anträge und Formulare ausfüllt. Studierst du an einer kirchlichen Hochschule, kann außerdem Theologie auf dem Stundenplan stehen.
In den späteren Semestern des Soziale Arbeit Studiums oder im Master kannst du dich spezialisieren, zum Beispiel in den Fachrichtungen Kindheitspädagogik, Kinder- und Jugendhilfe oder Soziale Dienste. Informiere dich am besten direkt bei den Hochschulen, welche Spezialisierung dort möglich ist. Für den Master nach dem Sozialarbeit Bachelor kannst du dich auch bei den Studiengängen Sozialmanagement, Sozialpädagogik und Sozialpsychologie umsehen.
Um schon während des Studiums praktische Erfahrungen als Sozialarbeiter*in zu sammeln, ist meist ein größeres Praxisprojekt oder ein Praxissemester Teil des Studiums. Vor allem bei Studiengängen, bei denen man den Abschluss als staatlich anerkannte*r Sozialarbeiter*in/Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin erwirbt, ist dieses Praxisprojekt von großer Bedeutung. Bei einigen Hochschulen kann man diesen zusätzlichen Abschluss erst nach dem Studium durch ein Anerkennungsjahr erlangen.
Typische Inhalte:
- Theoretische Grundlagen: Einführung in das Sozialwesen, Soziologie und Sozialwissenschaften, Soziale Wirtschaft und Recht
- Methoden der Sozialen Arbeit
- Sozialpädagogische Grundlagen: Pädagogik, Psychologie, Bildungswissenschaften, Erziehungswissenschaften
- BWL-Grundlagen
Abschluss staatlich anerkannte*r Sozialarbeiter*in/Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin
Für den zusätzlichen Abschluss als staatlich anerkannte*r Sozialarbeiter*in/Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin musst du je nach Studienort ein Anerkennungsjahr absolvieren.
Bei dem Abschluss handelt es sich um eine Berufsqualifizierung auf Basis eines Hochschulabschlusses und du benötigst ihn, um als Sozialarbeiter*in oder Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin arbeiten zu dürfen. Du kannst zwar auch ohne diese formale Anerkennung im sozialen Bereich arbeiten, wenn der Arbeitgeber damit einverstanden ist, aber mit dem Abschluss hast du natürlich viel bessere Karriereaussichten.
Ob du den Abschluss schon mit dem Ende des Studiums erhältst oder erst ein Anerkennungsjahr absolvieren musst, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt.
Dauer und Verlauf
Das Soziale Arbeit Studium ist modular aufgebaut und dauert im Bachelor sechs bis acht Semester und im Master drei bis fünf Semester. Je nach Hochschule und insbesondere im berufsbegleitenden Bereich sind längere Studienzeiten möglich. Neben den Modulen, die du in der Regel mit einer Klausur oder eine Hausarbeit abschließt, gehört meist außerdem ein Praktikum oder ein Praxissemester zum Studium, mit dem du erste Erfahrungen sammelst. Zum Schluss steht das Verfassen der Bachelor- oder Masterthesis an.
Beim dualen Studium arbeitest du bereits parallel in einer sozialen Einrichtung. Damit sammelst du nicht nur wichtige Erfahrungen, auch können die Praxisphasen in der Regel auf ein etwaiges Anerkennungsjahr angerechnet werden.
Weitere Infos dazu findest du in unserem Artikel zum Dualen Studium soziale Arbeit.
- Abschluss: Bachelor of Arts (B.A.)
- Dauer: 6 bis 8 Semester (im berufsbegleitenden Studium sind bis zu 12 Semester möglich)
- Studienform: Vollzeit, Fernstudium, Duales Studium, berufsbegleitendes Präsenzstudium
- Besonderheiten: Teilweise ist neben dem Bachelorabschluss auch der Abschluss als staatlich anerkannte*r Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin/Sozialarbeiter*in möglich.
- Abschluss: Master of Arts (M.A.)
- Dauer: 3 bis 8 Semester
- Studienform: Vollzeit, Fernstudium, berufsbegleitendes Präsenzstudium
Kosten
Die Kosten für ein Sozialarbeit Studium hängen vor allem davon ab, wo man Soziale Arbeit studiert. Soziale Arbeit wird zum Beispiel von vielen Fachhochschulen und Universitäten angeboten und dort fällt in der Regel nur der Semesterbeitrag an. Entscheidest du dich für ein Studium bei einer privaten oder kirchlichen Hochschule können die Kosten 300 bis 670 Euro im Monat betragen. Über die genauen Studiengebühren informierst du dich am besten direkt bei der Hochschule.
Karriere
Nach dem Studium Soziale Arbeit ist der Beruf Sozialarbeiter*in oder Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin naheliegend. Da du teilweise schon nach dem Bachelorstudium den Abschluss als staatlich anerkannte*r Sozialarbeiter*in oder staatlich anerkannte*r Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin mitbringst, kannst du direkt voll ins Berufsleben einsteigen. Ein Master führt in der Regel zu einer weiteren Spezialisierung, ist aber nicht unbedingt nötig.
Als Sozialarbeiter*in oder Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin bist du für die Beratung, Betreuung und Unterstützung deiner Klient*innen verantwortlich. Zusätzlich dazu übernimmst du teilweise auch organisatorische Aufgaben.
Es gibt verschiedene Bereiche, in denen du tätig sein kannst. Zum Beispiel kannst du im öffentlichen Dienst arbeiten, in der Arbeitsvermittlung oder in der Beratung für soziale Wohnhilfe. Viele Sozialarbeiter*innen entscheiden sich dafür, in caritativen Unternehmen oder sozialen Einrichtungen zu arbeiten. Dort kannst du einen direkten Einfluss auf das Wohl der Menschen nehmen und bist Teil eines Teams, das sich für soziale Gerechtigkeit und das Wohlergehen der Gemeinschaft einsetzt. Deine Arbeit als Sozialarbeiter*in oder Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin erfordert Engagement, Empathie und die Fähigkeit, komplexe soziale Probleme anzugehen und Lösungen zu finden.
Wenn du schon früh weißt, in welchem Bereich du arbeiten möchtest, kannst du dich zum einen schon im Studium darauf spezialisieren und zum anderen bereits während des Studiums (zum Beispiel durch ein Praktikum oder eine ehrenamtliche Tätigkeit) Erfahrungen sammeln.
Mögliche Arbeitsbereiche sind unter anderem:
- Kinder- und Jugendhilfe
- Soziale Rehabilitation
- Gesundheits- und Krankenpflege
- Migrationsarbeit
- Soziale Arbeit in der Justiz
- Soziale Arbeit in der Bildung
- Sozialarbeit in der Gemeinde
Gehalt
Wenn du im öffentlichen Dienst arbeitest, orientiert sich dein Gehalt an den Tarifverträgen. Dadurch ist es leichter abzuschätzen, was du später verdienen wirst. Im öffentlichen Dienst wird in der Regel ein höheres Gehalt gezahlt als in der freien Wirtschaft. Das Gehalt kann jedoch stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Branche, der Unternehmensgröße und deiner Berufserfahrung. Als Sozialarbeiter*in mit einem Masterabschluss hast du grundsätzlich bessere Aussichten auf ein höheres Gehalt als jemand mit einem Bachelorabschluss.
Ausführlich Infos zum Gehalt findest du in unserer Berufsrubrik, zum Beispiel zum Sozialarbeiter*in Gehalt und zum Sozialpädagoge bzw. Sozialpädagogin Gehalt.