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Heilpädagogik
Studium

B. A.

6 – 8 Semester

2,0, oft NC-frei

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Was ist Heilpädagogik?

Heilpädagoginnen arbeiten an der Schnittstelle von Pädagogik, Psychologie und sozialer Teilhabe – mit dem Ziel, Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf zu begleiten, zu fördern und ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Dabei reicht das Einsatzfeld vom frühen Kindesalter über die schulische und berufliche Integration bis hin zur Begleitung im (Erwachsenen-)Alter, etwa in Wohnheimen oder ambulanten Diensten. Mit deiner Arbeit als Heilpädagoge trägt dazu bei, die Inklusion in allen Lebensbereichen zu unterstützen und Chancengleichheit nicht nur zu fordern, sondern konkret umzusetzen.

Das Heilpädagogik Studium vermittelt dir dafür fundierte Kenntnisse in Pädagogik, Psychologie, Soziologie und Medizin. Hinzu kommen praxisnahe Inhalte wie Diagnostik, Gesprächsführung, Förderplanung oder Inklusionsarbeit. Auch rechtliche und ethische Fragestellungen spielen eine wichtige Rolle. Praktika und Projektarbeiten sind feste Bestandteile des Studiums und bereiten dich gezielt auf die Herausforderungen im Beruf vor.

Gut zu wissen: Das Heilpädagogik Studium hat viele Überschneidungen mit den Inhalten im Sonderpädagogik Studium, schau dir also gerne auch unseren Artikel zum Sonderpädagogik Studium an. Wenn du dich auf die Suche nach passenden Studiengängen begibst, wirst du schnell sehen, dass die meisten Hochschulen Heilpädagogik mit Inklusionspädagogik kombinieren.

Achtung: Ein Studium der Heilpädagogik qualifiziert dich in der Regel nicht automatisch für den Lehrerberuf. Wenn du an einer Schule unterrichten möchtest – insbesondere im Bereich der inklusiven oder sonderpädagogischen Bildung – musst du ein Lehramtsstudium mit sonderpädagogischer Ausrichtung absolvieren. Solche Studiengänge laufen meist unter Bezeichnungen wie „Sonderpädagogik“, „Förderpädagogik“ oder „Inklusive Pädagogik“ und sind konkret auf bestimmte Schulformen ausgerichtet, beispielsweise „Inklusive Pädagogik an Gymnasien/Oberschulen“. Diese schließt du mit dem Bachelor of Arts oder Bachelor of Education ab. Im Anschluss ist das Masterstudium (Master of Education) verpflichtend, um den Vorbereitungsdienst (auch Referendariat) antreten zu können. Danach darfst du als Lehrer arbeiten.

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Voraussetzungen und NC

Die Voraussetzungen für ein Heilpädagogik Studium können sich von Hochschule zu Hochschule unterscheiden. Grundsätzlich brauchst du z. B. eine Hochschulzugangsberechtigung. Die erhältst du, wenn du eine oder mehrere der folgenden Voraussetzungen erfüllst:

Formal:

  • Abitur / Allgemeine Hochschulreife oder
  • Fachabitur / fachgebundene Hochschulreife / Fachhochschulreife oder
  • einen vergleichbaren Schulabschluss oder
  • eine bestimmte berufliche Qualifikation (z. B. Meister).

Außerdem musst du oft ein Vorpraktikum in einem heilpädagogischen Praxisfeld absolvieren und in seltenen Fällen auch Englischkenntnisse auf Niveaustufe B2 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen nachweisen. Die genauen Studienvoraussetzungen findest du auf der Webseite deiner Wunschhochschule.

Studieren ohne Abitur

Du hast kein Abi? Das ist mittlerweile auch kein Hindernis mehr für ein Studium. An den meisten Hochschulen gibt es heutzutage verschiedene Lösungen für ein Studium ohne Abitur. Erkundige dich am besten direkt bei deiner Wunschhochschule und wende dich im Zweifel an die Studienberatung.

Wie hoch ist der NC für ein Heilpädagogik Studium?

Ein NC, also ein Numerus Clausus, beschränkt einen Studiengang, wenn nicht genug Studienplätze für alle Bewerber vorhanden sind. Das gilt in der Regel jedoch nicht für das Heilpädagogik Studium. Statt eines NCs haben die meisten Hochschulen eigene Auswahlverfahren, nach denen sie die Studierenden auswählen. Das kann beispielsweise ein Motivationsschreiben oder ein Aufnahmegespräch sein. Informiere dich am besten direkt deiner Wunschhochschule, welche Auswahlverfahren durchgeführt werden. Alle Infos rund um den NC findest du in unserem ausführlichen Ratgeber.

Bei unserer Recherche sind wir nur auf einen NC-Wert an der Uni Köln gestoßen. Der NC für das Heilpädagogik Studium lag im Wintersemester 2024/25 bei 2,0.

Was sind die Studieninhalte?

Heilpädagogik ist interdisziplinär und besteht aus vielen verschiedenen Themengebieten. Neben pädagogischen Kompetenzen beinhaltet der Lehrplan eines Heilpädagogik Studiums daher auch Kurse im Bereich Inklusion, Psychologie, Recht und Entwicklungsförderung.

In den ersten Semestern lernst du die allgemeinen Grundlagen der Heilpädagogik kennen und erwirbst das nötige Wissen für die höheren Semester. Ab dem vierten Semester kannst du zwischen verschiedenen Schwerpunkten wählen.

Die Studieninhalte können je nach Hochschule anders aussehen, aber wir stellen dir typische Fächer vor:

  • Entwicklungspsychologie
  • Angewandte Psychologie
  • Allgemeine und Heilpädagogik
  • Pädagogische Handlungskonzepte

  • Inklusionspädagogik
  • Interkulturelle und diversitätssensible Arbeit
  • Ethik und Menschenrechte
  • Digitalisierung in der Teilhabe und Barrierefreiheit

  • Assistenz, Lebensbegleitung und Förderung 
  • Heilpädagogische Diagnostik
  • Methoden der individuellen Unterstützung
  • Sprachentwicklung und Sprachförderung

  • Medizinische Grundlagen zu Behinderungsformen
  • Sozialpolitik, Sozialrecht und Behindertenrecht
  • Teilhabegesetze und Inklusionspolitik

  • Gesprächsführung und Beratung
  • Aufgaben der Heilpädagogik über die gesamte Lebensspanne
  • Teamwork, Changemanagement & Kollaboration in der Heilpädagogik
  • Reflexion beruflichen Handelns

Zu den Schwerpunkten zählen z. B.:

  • Soziale Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe
  • Soziale Arbeit im Gesundheitswesen
  • Gebärdenunterstütze Kommunikation
  • Systemisches Arbeiten und Beratung
  • Digitale Technologien und Lernmethoden

Neben den theoretischen Inhalten erwarten dich auch Praxisanteile, wie beispielsweise Praktika, Praxisprojekte oder auch ein ganzes Praxissemester.

Studienformen

Hochschulen bieten das Heilpädagogik Studium mit folgenden Studienformen an:

Wie ist die berufliche Perspektive?

Als Heilpädagogin erwarten dich vielfältige und zukunftssichere Berufsperspektiven. Deine Kompetenzen werden dort gebraucht, wo Menschen mit Behinderung, Entwicklungsverzögerung oder sozialen Benachteiligungen begleitet und unterstützt werden. Aber auch beratende und koordinierende Tätigkeiten gewinnen an Bedeutung. Du kannst im frühkindlichen Bereich, in Bildungseinrichtungen, in der Eingliederungshilfe oder in ambulanten und stationären Betreuungssystemen tätig werden.

Mögliche Tätigkeitsfelder für Heilpädagogen sind z. B.:

  • Inklusive Kindertagesstätten, Kindergärten und Schulen
  • Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
  • Förderschulen
  • Psychiatrische Einrichtungen
  • Wohnheime
  • Kirchliche Einrichtungen
  • Ambulante soziale Dienste
  • Altenhilfe

Was verdienen Heilpädagoginnen?

Im Durchschnitt verdienen Heilpädagoginnen zwischen 3.490 und 4.474 Euro brutto im Monat. Es gibt jedoch viele Faktoren, die sich auf die Höhe des Gehalts auswirken können. Dazu gehören z. B. die Berufserfahrung und die Wahl deiner Spezialisierung. Aber auch der Standort und die Größe des Unternehmens oder der Einrichtung können das Gehalt beeinflussen. (Quelle: gehalt.de, Stand: 05/2025)

Wenn du im öffentlichen Dienst angestellt bist, richtet sich dein Gehalt nach dem Tarifvertrag für den Sozial- und Erziehungsdienst (TVöD-SuE), einem speziellen Teilbereich des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD). Dieser legt verbindlich fest, wie Heilpädagogen je nach Qualifikation und Tätigkeitsfeld eingruppiert und bezahlt werden. Entscheidend für die Eingruppierung sind sowohl der höchste erreichte Abschluss als auch die konkrete Tätigkeit, die vom Arbeitgeber zugewiesen wird. Wenn du einen Hochschulabschluss – etwa einen Bachelor oder Master – mitbringst, wirst du in der Regel in die Entgeltgruppe S11b eingestuft. Diese entspricht auch der Eingruppierung von Sozialarbeitern. Damit liegt das Einstiegsgehalt für akademisch ausgebildete Heilpädagogen etwas höher als das von Kolleginnen mit fachschulischer Ausbildung.

Die aktuelle Tarifhöhe für die Entgeltgruppe S11b sieht dabei folgendermaßen aus:

Stufe 1 Stufe 2  Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6
3808,48 Euro 4067,31 Euro 4249,15 Euro 4712,82 Euro 5075,04 Euro 5292,38 Euro

(Quelle: www.oeffentlichen-dienst.de, Gültigkeit: 01.04.2025 – 30.04.2026)

Wichtig zu beachten: Die letztendliche Eingruppierung hängt immer auch vom konkreten Aufgabenprofil und der jeweiligen Stellenbeschreibung ab, nicht allein vom Abschluss. Private und freie Träger orientieren sich häufig ebenfalls am TVöD-SuE, sind aber nicht zwingend daran gebunden. Mehr Infos zum Thema Gehalt in sozialen Berufen findest du in unserem ausführlichen Artikel.

Was kostet ein Heilpädagogik Studium?

Wie viel dich das Heilpädagogik Studium kostet, hängt in erster Linie davon ab, ob du an einer privaten oder staatlichen Hochschule studieren wirst.

Staatliche Hochschulen

Da staatliche Hochschulen von den Bundesländern finanziell unterstützt werden, zahlst du auch im Master in der Regel* keine Studiengebühren. Lediglich der Semesterbeitrag wird zum Sommer- und Wintersemester fällig. Er setzt sich aus dem Sozialbeitrag, dem Mobilitätsbeitrag (= Semesterticket), dem Studierendenschaftsbeitrag und einem Verwaltungskostenbeitrag zusammen. Je nach Hochschule liegt der Semesterbeitrag zwischen rund 60 Euro und 475 Euro.

*Sonderregelungen kann es zum Beispiel für Zweitstudierende, Langzeitstudierende oder Nicht-EU-Ausländer*innen geben.

Private Hochschulen

Im Gegensatz zu staatlichen Hochschulen finanzieren sich private Hochschulen durch Trägerschaften und Studiengebühren und sind dadurch deutlich teurer. Dabei gibt es kein einheitliches System und keine einheitlichen Gebühren: An einigen privaten Hochschulen zahlst du die Studiengebühren pro Monat, an anderen pro Semester. Gut zu wissen ist außerdem, dass für den gleichen Studiengang – je nach Standort und Sommer- oder Wintersemester – die Gebühren unterschiedlich hoch ausfallen können. Zusätzlich werden je nach Hochschule Semesterbeiträge, Anmelde- oder Prüfungsgebühren erhoben. Diese können je nach Hochschule und Studienform stark variieren.

Für ein Heilpädagogik Studium an einer privaten Hochschule kannst du mit Kosten zwischen mindestens 220 bis maximal 550 Euro pro Monat rechnen (Stand 2025).

Wie finanziere ich mein Heilpädagogik Studium?

Wenn du dein Studium startest, kommen auch viele Kosten auf dich zu. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten der Studienfinanzierung! Wir listen dir einige davon auf:

  • BAföG
  • Studium mit Nebenjob finanzieren
  • Unterstützung der Eltern (KfW)
  • Studienkredite
  • (Hochschuleigene) Stipendien
  • Ratenzahlung
  • von der Steuer absetzen
  • Hochschulrabatte (zum Beispiel Treue- und Geschwisterrabatte) und Angebote
  • Bildungsfonds = Umgekehrter Generationenvertrag (UGV)

BAföG? Bildungsfonds? Was ist das denn? Du stehst ganz am Anfang des Studiums und hast keine Ahnung, was die verschiedenen Finanzierungsarten bedeuten? Auf unserer Ratgeberseite zum Thema Kosten & Finanzierung bringen wir Licht ins Dunkel und erklären dir die einzelnen Punkte ausführlicher.

Welchen Master kann ich später studieren?

Nach einem Bachelor in Heilpädagogik stehen dir verschiedene Masterstudiengänge offen – je nach beruflichem Ziel. Für eine fachliche Vertiefung bietet sich ein Master in Heilpädagogik an, der dich u. a. auf Leitungs- und Beratungsfunktionen vorbereitet. Hier ist das Studienangebot allerdings recht überschaubar. Die Studiengänge kombinieren wie auch schon im Bachelor die Bereiche Heilpädagogik und Inklusion.

Wenn du dich stärker für Forschung oder rehabilitative Themen interessiert, kannst du ein Masterstudium der Rehabilitationswissenschaften oder Sonderpädagogik anschließen. Noch mehr Studienangebote findest du für einen Master in Sozialer Arbeit mit Schwerpunkt Inklusion. Ein direkter Weg ins Lehramt über den Master of Education ist in der Regel nicht möglich, da dafür ein lehramtsbezogener Bachelor erforderlich ist. Die Masterstudiengänge absolvierst du in der Regel innerhalb von vier Semestern.

Das passt dazu

Eine duale Pädagogikstudentin interagiert spielerisch mit mehreren Kindern in einem Kindergarten.

Wie wäre es mit einen duales Pädagogik Studium? Wir informieren dich über Möglichkeiten und listen passende Hochschulen und Studienplätze auf.

Eine Sozialpädagogin sitzt an einem runden Tisch und malt zusammen mit einer Gruppe von Kindern.

Als Sozialpädagoge beschäftigst du dich mit der Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Wie man Sozialpädagoge wird, in welchen Berufen Sozialpädagogen arbeiten und welche Aufgaben zum Arbeitsalltag  gehören, erfährst du hier.

Sozialpädagogin umarmt Gruppe Kinder im Kindergarten.

Du möchtest Kindern und Jugendlichen dabei helfen, selbstständig zu leben und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben? Dann ist das Sozialpädagogik Studium das Richtige für dich! Informiere dich hier über Studieninhalte und mehr.