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Sonderpädagogik Studium

Sonderpädagogik ist nicht einfach ein Beruf, sondern eine Berufung. Du brauchst viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Freude daran, mit Menschen mit besonderem Förderbedarf zu arbeiten. Das passt genau zu dir? Dann findest du bei uns alle wichtigen Infos und Anbieter für ein Sonderpädagogik Studium.

Das Fach in Kürze

Sonderpädagogik bedeutet nicht einfach nur, dass du unterrichtest. Es ist vielmehr die Mischung aus den Berufen Lehrkraft, Erziehungs- und Betreuungsfachkraft mit viel Verantwortung. Denn als Sonderpädagog*in arbeitest du mit Menschen, die seelisch, körperlich oder geistig beeinträchtigt sind und viel Aufmerksamkeit und Hilfe brauchen. Empathie, aber auch pädagogische Kompetenz sind daher die wichtigsten Eigenschaften, die du für das Sonderpädagogik Studium mitbringen solltest. Gleichwertig von Inhalt und Anerkennung ist ein Studium der Rehabilitationspädagogik oder Rehabilitationswissenschaften. Diese Begriffe werden auch oft synonym zur Sonderpädagogik verwendet.

Das Sonderpädagogik Studium für Lehramt bereitet dich auf den Beruf Lehrer*in an Schulen mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten vor. Du kannst aber ebenfalls Sozialpädagogik studieren, um als Erziehungs-, Förder- oder Betreuungskraft in der Berufsförderung, der stationären oder ambulanten Begleitung oder Erwachsenenbildung zu arbeiten.

Tipp: Du möchtest das Lehren und Lernen analysieren und neue Methoden erforschen? Dann informiere dich am besten auch über ein Bildungswissenschaften Studium. Oder du willst dich lieber auf einen bestimmten Bereich spezialisieren? Dann informiere dich hier über ein Logopädie Studium oder duales Studium Logopädie.

Alle Studiengänge und Infos zum Sonderpädagogik Studium

Studieninhalte

Im Sonderpädagogik Studium lernst du, individuelle Förder- und Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene mit unterschiedlichen Förderbedarfen zu entwickeln und umzusetzen. Der jeweilige Förderbedarf kann aus Herausforderungen oder Problemlagen körperlicher, seelischer oder geistiger Natur resultieren. Dabei ist es wichtig, für die verschiedenen Kinder, Jugendlichen oder Erwachsenen mit ihren unterschiedlichen Schwierigkeiten die richtige Lehr- und Lernmethode zu erarbeiten, um sie bestmöglich zu fördern.

Die Inhalte eines Sonderpädagogik Studiums sind natürlich je nach Hochschule unterschiedlich. Dennoch gibt es typische Studieninhalte, die wir hier in einer kleinen Liste für dich zusammengestellt haben. Dazu gehören:

  • Inklusion und Integration
  • Soziologie
  • Psychologie
  • Diagnostik
  • Beratung und Betreuung in sonderpädagogischen Feldern
  • Pädagogik
  • Lehren und Lernen
  • Wissenschaftstheorie und -methodik

Im Verlauf des Studiums wählst du spezielle Förderschwerpunkte der Sonderpädagogik. Hier ein paar Beispiele:

  • Emotionale und soziale Entwicklung
  • Geistige Entwicklung
  • Körperliche und motorische Entwicklung
  • Hören und Kommunikation
  • Sprache
  • Sehen

Mit dem Förderschwerpunkt entscheidest du dich bereits für die fachliche Ausrichtung deines Berufs.

Beachte, dass du nicht jeden der genannten Förderschwerpunkte an allen Hochschulen findest. Recherchiere also unbedingt frühzeitig, welche Schwerpunkte an den verschiedenen Unis angeboten werden.

Welche Fächer kann ich unterrichten?

Die Lehrfächer, die du später im Unterricht vermitteln möchtest, wählst du während des Sozialpädagogik Bachelorstudiums aus. Dabei werden die Fächer als Zweitfach gewählt und belegt. Die Auswahl bei diesen Unterrichtsfächern ist groß und deckt eine vielfältige Bandbreite ab:

  • Deutsch
  • Biologie
  • Chemie
  • Englisch
  • Französisch
  • Kunst
  • Mathematik
  • Musik
  • Physik
  • Religion oder Ethik
  • Sport

Beachte unbedingt, dass nicht alle Fächer an allen Hochschulen angeboten werden. Überlege dir also vorab genau welche Fächer du studieren willst und suche dann nach der passenden Hochschule, die diese Fächerkombination anbietet.

Sonderpädagogik Studium: Voraussetzungen

Als Voraussetzung für ein Bachelor-Studium der Sonderpädagogik wird von den Hochschulen eine Hochschulzugangsberechtigung verlangt. Einige Hochschulen setzen außerdem Praxiserfahrung voraus, die du mit einem Vorpraktikum nachweisen kannst.

Wichtig: Für die Schulfächer Kunst, Sport, Musik musst du jeweils eine Eignungsprüfung ablegen, auf die du dich gut vorbereiten solltest. Beachte außerdem die Anmeldefristen und Prüfungstage.

Bei dem Einstieg in einen Master der Sonderpädagogik brauchst du einen Bachelorabschluss in Sozialpädagogik. Wenn du nicht auf Lehramt studierst, kannst du je nach Hochschule auch mit einem themenverwandten Bachelor zugelassen werden (wie beispielsweise Pädagogik, Pflegepädagogik oder Inklusionspädagogik).

Persönliche Voraussetzungen

Bei der Arbeit mit Menschen mit besonderen Förderbedarfen ist es sehr wichtig, dass du viel Geduld und Einfühlungsvermögen hast. Aber auch andere Eigenschaften solltest du für ein Sonderpädagogik Studium mitbringen.

Damit du dir einen guten Überblick verschaffen kannst, haben wir hier eine kleine Auswahl zusammengestellt:

  • Geduld
  • Empathie
  • Organisationstalent
  • Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
  • Stressresistenz
  • Gute Kommunikation
  • Sozialkompetenz

Sind Fremdsprachen nötig?

Für ein Studium der Sonderpädagogik (Lehramt) musst du, je nachdem, welche Schulfächer du wählst, Kenntnisse in zwei Fremdsprachen nachweisen. An Hochschulen in Nordrhein-Westfalen musst du immer zwei Fremdsprachen nachweisen.

Die geforderten Fremdsprachenkenntnisse sind aber meist mit der Hochschulzugangsberechtigung bereits nachgewiesen. Falls das bei dir nicht der Fall ist, kannst du dich an deiner gewünschten Hochschule oder Universität direkt informieren, ob du noch Sprachkurse belegen musst.

Falls du dir nicht sicher bist, ob eine Hochschule oder Universität Fremdsprachen voraussetzt, kannst du dort ganz individuell nachfragen oder dich auf der Webseite informieren.

Gibt es einen Numerus Clausus (NC) für Sonderpädagogik?

Sonderpädagogik ist an Hochschulen und Universitäten in der Regel zulassungsbeschränkt. Das bedeutet, dass dein Abischnitt entscheidet, ob du das Studium beginnen kannst oder nicht. Dabei solltest du aber beachten, dass sich der NC jedes Jahr ändert und keine verlässlichen Daten für das kommende Jahr bietet. Allerdings bieten die NC-Werte vergangener Semester eine gute Orientierung, welchen Notenschnitt du im kommenden Semester für die Zulassung benötigen könntest.

Beispielhafte NC und Wartezeiten für ein Sonderpädagogik Studium

HochschuleStudiengangNoteWartesemesterStand
Universität WuppertalBachelor Sonderpädagogikalle Bewerber*innen zugelassenWS 2023/24
Freie Universität BerlinBachelor Sonderpädagogik kein NCWS 2023/24
Universität WürzburgBachelor Sonderpädagogik (Hauptfach)kein NCSoSe 2024
Leibniz Universität HannoverBachelor Sonderpädagogikalle Bewerber*innen zugelassenWS 2023/24
Universität OldenburgBachelor Sonderpädagogik2,2kein NVWS 2023/24

Dauer und Verlauf eines Sonderpädagogik Studiums

Die Dauer eines Bachelorstudiums Sonderpädagogik beträgt in der Regel sechs bis sieben Semester. In der Zeit lernst du zunächst die Grundlagen und baust mit jedem Semester deine Kompetenzen aus. Am Ende schließt das Studium mit einer Bachelor-Thesis ab. 

Während des Sonderpädagogik Studiums ist Praxiserfahrung ein wichtiger Bestandteil des Lehrplans. Du absolvierst im Bachelor ein Eignungs-und Orientierungspraktikum sowie ein Berufsfeldpraktikum in pädagogischen Einrichtungen. Übungen und Fallbeispiele bereiten dabei auf diese Praktika vor.

Das Master Studium dauert vier Semester. Hier vertiefst du deine Förderschwerpunkte und, sofern du auf Lehramt studierst, deine gewählten Schulfächer. Zum Sonderpädagogik Lehramt Studium gehört außerdem ein Praxissemester. Wenn du ohne das Ziel Lehramt studierst, hast du die Möglichkeit, deinen Schwerpunkt auf Rehabilitationswissenschaften zu legen.

Wie teuer ist ein Sonderpädagogik Studium?

Die Kosten eines Sonderpädagogik Studiums sind je nach Hochschule oder Universität unterschiedlich. Staatliche Hochschulen erheben den gogenannten Semesterbeitrag, der je nach Hochschule bei 60 bis 350 Euro liegt. Ein berufsbegleitendes Studium an einer privaten Hochschule kann insgesamt zwischen 8.000 und 14.000 Euro kosten. Dafür bieten private Hochschulen öfter die Möglichkeit, verschiedene Studienmodelle oder besondere Spezialisierungen auszuwählen.

Beachte: Lehramtsstudiengänge kannst du bis jetzt nur an staatlichen Hochschulen und in Vollzeit studieren.

Karriere

Nach dem Sonderpädagogik Studium hast du gute Berufsaussichten.

Nach dem Sonderpädagogik Lehramtsstudium kannst du an einer Förder- bzw. Sonderschule oder einer anderen integrativen Schulform als Lehrer*in arbeiten. Je nach Förderschwerpunkt und Altersgruppe kannst du auch an allgemeinbildenden oder berufsbildenden Schulen tätig werden.

Aber auch andere Bildungs- oder Freizeiteinrichtungen ermöglichen dir einen Karriereeinstieg. Wenn du bereits Berufserfahrung hast, kannst du auch direkt als Leitung einer pädagogischen Einrichtung einsteigen. Unter anderem kannst du in diesen Bereichen Fuß fassen:

  • Soziale Dienste
  • (Wohn) Heime
  • Kindertagesstätten
  • sonderpädagogische Werkstätten
  • Beratungsstellen
  • Bildungsämter
  • Hilfswerke

Mit einem Masterabschluss kannst du natürlich auch als Lehrkraft oder wissenschaftliche Fachkraft an einer Hochschule arbeiten.

Gut zu wissen: Wenn du Lehrer*in werden willst, musst du nach dem Bachelor und Master das erste Staatsexamen, den Vorbereitungsdienst an einer Schule (Referendariat) sowie das zweite Staatsexamen absolvieren. 

Schau dich am besten in verschiedenen Jobbörsen um, wenn du dich dafür interessierst, was du nach dem Studium alles machen kannst. Aktuelle Jobangebote findest du auch hier:

Verbeamtung als Lehrer für Sonderpädagogik

Für Lehrer*innen in der Sonderpädagogik besteht die Möglichkeit einer Verbeamtung. Um für eine Verbeamtung infrage zu kommen, musst du verschiedene Eignungen und Tauglichkeiten vorweisen. Dazu gehört unter anderem eine fachliche Tauglichkeit, ein Führungszeugnis ohne Eintrag, ein bestimmtes Eintrittsalter und einen Nachweis über die gesundheitliche Eignung.

Vorteile einer Beamtenlaufbahn sind zum Beispiel ein festes Gehalt nach festgelegten Beamtengraden, Vergünstigungen für eine private Krankenversicherung, Sonderkonditionen bei Banken und Berufsunfähigkeitsversicherungen.

Andererseits kommen die Spitzengehälter von verbeamteten Lehrkräften in der Regel nicht an Spitzengehälter von Führungskräften und Manager*innen heran. Zusätzlich haben Personen im Beamtenverhältnis kein Streikrecht und in den starren Hierarchien des Staates musst du die Aufgaben erledigen, die an dich weitergeleitet werden.

Genauer informieren kannst du dich auf der Website deines Bundeslandes zum Thema Verbeamtung.

Lehrer*in für Sonderpädagogik werden

Wenn du schon weißt, dass du Lehrer*in werden möchtest, solltest du von Anfang an Sonderpädagogik als Lehramtsstudium beginnen. Denn um Lehrer*in zu werden, musst du zusätzlich zu der Theorie an einer Hochschule und einer Prüfung, dem sogenannten ersten Staatsexamen, auch ein Referendariat von 18 bis 24 Monaten an einer Schule absolvieren. Das Referendariat schließt mit dem zweiten Staatsexamen ab und erst dann kannst du den Lehrberuf ausüben.

Aber Achtung: Da die Bundesländer jeweils verschiedene Anforderungen stellen, kann es sein, dass ein Lehramtsstudium mit bestimmten Lehrfächern zum Beispiel mit Pädagogik in NRW nicht in einem anderen Bundesland wie Bayern anerkannt wird. Das bedeutet, dass du während des Studiums nicht so einfach das Bundesland wechseln kannst. Wenn du aber erstmal Lehrkraft bist, hast du die Möglichkeit, dich in jedem Bundesland zu bewerben. Auch über den sogenannten Lehreraustausch kannst du in ein anderes Bundesland wechseln.

Als Lehrer*in für Sonderpädagogik bist du übrigens nicht nur auf Förderschulen beschränkt, denn auch an allgemeinen Schulen werden Sonderpädagogik-Lehrkräfte gesucht, um Inklusion zu ermöglichen und alle Schüler*innen ihren Bedürfnissen nach zu fördern. Deine Berufschancen im Lehrberuf sind dabei sehr gut und dein Arbeitsplatz ist auch besonders sicher.

Gehalt

Das Gehalt von Sonderpädagog*innen liegt im Durchschnitt zwischen 3.800 und 4.700 Euro im Monat. Die große Gehaltsspanne ist durch verschiedene Faktoren bedingt, wie zum Beispiel die Größe des Unternehmens oder der Bildungseinrichtung, die Lage des Unternehmens oder auch das Bundesland, in dem du arbeitest. Den größten Einfluss auf das Gehalt haben deine berufliche Erfahrung und Qualifikation.

Wenn du als Sonderpädagogik-Lehrer*in arbeitest und in einem Beamtenverhältnis angestellt bist, wirst du nach Tarif bezahlt. Im öffentlichen Dienst werden Lehrer*innen in verschiedene Entgeltgruppen eingeteilt und du bekommst ein festgelegtes Gehalt. In NRW kannst du dabei zwischen 1.583 und 1.619 Euro Bruttomonatsgehalt als Referendar*in verdienen. Sobald du in den Lehrdienst und in den Beamtenstatus eintrittst, wirst du in die Besoldungsgruppe A13 eingruppiert. Du erhältst je nach Erfahrungsstufe zwischen 4.688 und 5652 Euro Bruttomonatsgehalt. Das Einstiegsgehalt als Beamt*in in der Sonderpädagogik kann sich also sehen lassen.

Quellen: Gehalt.de, schulministerium.nrw. Stand: 04/2024

Beachte: Beamten- sowie Tarifgehälter sind geregelt und in Tabellen einsehbar. Bist du jedoch nicht verbeamtet und wirst nicht nach Tarif bezahlt, gibt es keine Vorgaben zur Vergütung.

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