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Das Hebamme Studium: Alle Infos, Anbieter & Co.

Hebammenwesen studieren? Ja, das geht! Seit 2020 ist das Hebamme Studium ein vollwertiges Studium. Warum das so ist und was du alles über den Studiengang wissen solltest, verraten wir dir hier.

Überblick

Die Digitalisierung geht voran, immer neue Behandlungsmethoden und -verfahren werden etabliert und auch Hebammen müssen sich mit vielen Neuerungen auseinandersetzen. Der Beruf Hebamme wird immer anspruchsvoller und eine einfache Ausbildung reicht nicht mehr aus, um auch im europäischen Standard mitzuhalten.

Wie wird man Hebamme?

Seit Anfang 2020 sagt das Hebammenreformgesetz, dass die Hebammenausbildung durch ein duales Studium ersetzt wird. Diese Neuerung soll angehenden Hebammen nicht nur tiefgreifendes theoretisches Wissen, sondern auch praxisnahe Erfahrungen vermitteln. Der Abschluss „Bachelor of Science“ bildet nun die Grundlage für diesen anspruchsvollen und wichtigen Beruf.

Es gibt also ein Hebamme Studium, doch was musst du da genau beachten? Welche Voraussetzungen gibt es und welche Inhalte stehen auf dem Lehrplan? Hier erfährst du alles, was du zum Hebamme Studium wissen musst.

 

 

Hochschultipp

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Alle Studiengänge und Infos zum Hebamme Studium

Voraussetzungen

Formale Voraussetzungen

Auch wenn dir die Inhalte des Studiums gefallen: Bevor du studieren kannst, musst du erst die Voraussetzungen der Hochschule und des gewünschten Studienganges erfüllen. Aber welche Voraussetzungen gibt es für ein Hebamme Studium?

In der Regel benötigst du eine Hochschulzugangsberechtigung. Das Abitur, Fachabitur oder ein vergleichbarer Abschluss reicht dafür aus.

Hebamme werden ohne Abitur

Mittlerweile gibt es aber auch an vielen Hochschulen die Möglichkeit, ohne Abitur zu studieren. Dafür brauchst du eine Berufsausbildung und Berufserfahrung in einem verwandten Bereich. Die genauen Voraussetzungen findest du auf den Websites der Hochschulen und auch im Hebammengesetz (HebG).

Für das Hebamme Studium wird aber mehr verlangt als nur das Abi. Vor dem Studium solltest du ein sogenanntes Vorpraktikum absolvieren. Dieses Praktikum kannst du meist auch noch während der ersten Semester machen, du musst es jedoch in der Regel bei deiner Bewerbung vor Studienbeginn nachweisen können. Wie lang das Praktikum sein muss, erfährst du von der jeweiligen Hochschule.

Weitere Voraussetzungen können ein NC sein und sogar ein Mindestalter wird von einigen Hochschulen verlangt. Informiere dich also am besten bei deiner Wunschhochschule über die verschiedenen Voraussetzungen.

Persönliche Voraussetzungen

Als Hebamme begleitest du Menschen in einer ganz besonderen Situation. Du betreust Schwangere und ihre engsten Verwandten vor, während und nach der Geburt. Deine Unterstützung und deine Ratschläge sind maßgebend und du solltest stets erreichbar sein und bei Problemen und Fragen helfen können. Um all diesen Aufgaben gerecht zu werden, brauchst du besondere, persönliche Eigenschaften. Wir haben dir eine Liste mit den wichtigsten Charaktereigenschaften aufgestellt:

  • Selbstständiges Arbeiten
  • Gute Kommunikation
  • Empathie
  • Belastbarkeit
  • Großes Verantwortungsbewusstsein
  • Zuverlässigkeit
  • Stressresistenz
  • Teamarbeit

Studieninhalte

Genauso vielfältig wie die Aufgaben einer Hebamme sind die Studieninhalte. Schließlich müssen Hebammen die Betreuung von Schwangeren übernehmen, die Gesundheit von Mutter und Kind im Auge behalten und auf die individuellen Bedürfnisse eingehen. Zusätzlich müssen sie moderne Methoden und medizinische Kenntnisse haben, um Probleme zu erkennen und kompetent zu lösen.

Im Hebamme Studium lernst du am Anfang natürlich erst einmal die Grundlagen, doch es gibt noch mehr Inhalte, die auf dem Lehrplan stehen. Hier eine Auswahl:

  • BWL
  • Medizin
  • Personal- und Qualitätsmanagement
  • Ethik
  • Psychologie
  • Evidenzbasierte Praxis und Forschung
  • Familienarbeit
  • Gesundheitskompetenzen und -versorgung
  • Biowissenschaftliche Grundlagen
  • Professionelle Beziehungsgestaltung im Hebammenwesen
  • Prävention
  • Situationsanalysen

Dauer und Verlauf

Lange konnte man nur über eine Ausbildung Hebamme werden. Da die Anforderungen an den Beruf Hebamme jedoch stetig steigen und auch technische Neuerungen und moderne Verfahren angewandt werden müssen, ändert sich der Ausbildungsweg. Ab 2020 ist der Beruf Hebamme ein Studienberuf und kann als duales Studium absolviert werden.

Das Studium dauert in der Regel acht Semester und wird in drei Phasen unterteilt. Es gibt den theoretischen Teil, praktische Studienphasen und die Übung in sogenannten Skills-Labs. Das sind Räume, in denen du an verschiedenen Modellen lernst, die Aufgaben einer Hebamme auszuführen. Das Gelernte setzt du dann in den Praxisphasen um.

Tipp: Es gibt zwar auch Master-Studiengänge in Hebammenwissenschaft. Meist reicht aber ein Bachelor aus, um den Beruf vollständig ausüben zu können.

Karriere

Hebammen werden händeringend gesucht. Der Mangel an Fachkräften ist leider stark zu spüren und wenn du das Hebamme Studium beendet hast, findest du meist in kurzer Zeit eine Anstellung. Doch wo kannst du eigentlich überall als Hebamme arbeiten? Wir haben es für dich herausgefunden:

  • Geburtshäuser
  • Hebammenpraxen
  • Hochschulen und Universitäten
  • Jugendamt
  • Beratungsstellen
  • Öffentliche Gesundheitsdienste
  • Krankenhäuser
  • Elternschulen

Als Hebamme kannst du dich auch selbstständig machen. So kannst du die Termine und Beratungen so legen, wie es zu deinem Terminplan passt. Dennoch gilt: Flexibilität ist alles! Denn wenn ein Baby auf dem Weg ist, muss auch mal eine Verabredung oder ein Familientreffen ausfallen.

Gehalt

So sehr Hebammen auch gesucht werden: Das Gehalt liegt am unteren Ende der Gehaltsskala. Wenn du selbstständig bist, richtet sich dein Gehalt nach der Auftragslage und den Preisen, die du selbst festlegen kannst. Besonders die sehr hohen Kosten der Versicherungen für einen möglichen Schadensfall reißen ein Loch ins Portemonnaie.

Wie viel verdienen Hebammen nach dem Studium?

 

Genaue Aussagen über das Gehalt von Hebammen zu treffen, ist eher schwierig. Zum einen, weil sich das Gehalt grundsätzlich nach verschiedenen Kriterien richtet, zum anderen, weil viele Hebammen selbstständig sind. Eine Hebamme im öffentlichen Dienst bekommt ein anderes Gehalt als eine Hebamme, die in einer privaten Praxis oder freiberuflich arbeitet.

Eine Hebamme, die zum Beispiel in einem städtischen Krankenhaus angestellt ist, wird nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes – Pflege bezahlt.

Entgeltgruppe Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6
P16   4.948 € 5.114 € 5.651 € 6.276 € 6.552 €
P15   4.847 € 4.999 € 5.379 € 5.833 € 6.007 €
P14   4.734 € 4.883 € 5.254 € 5.757 € 5.849 €
P13   4.622 € 4.767 € 5.129 € 5.390 € 5.457 €
P12   4.398 € 4.535 € 4.878 € 5.089 € 5.187 €
P11   4.174 € 4.304 € 4.415 € 4.844 € 4.942 €
P10   3.951 € 4.072 € 4.072 € 4.581 € 4.685 €
P9   3.770 € 3.951 € 3.849 € 4.305 € 4.403 €
P8   3.490 € 3.647 € 3.776 € 4.011 € 4.239 €
P7   3.304 € 3.490 € 3.379 € 3.919 € 4.066 €
P6 2.820 € 2.990 € 3.161 € 3.526 € 3.619 € 3.790 €
P5 2.718 € 2.950 € 3.019 € 3.133 € 3.219 € 3.420 €

Gültigkeit der Tabelle: 01.03.2024 - 31.12.2024

Es gibt aber natürlich auch viele Hebammen, die nicht in öffentlichen Einrichtungen arbeiten und dementsprechend nicht nach Tarif bezahlt werden. Dafür haben wir ebenfalls einige Gehaltsbeispiele herausgesucht:

Beispiele für Gehälter von Hebammen

Tätigkeit Branche Geschlecht und Alter Unternehmensgröße Bruttogehalt/Monat
Hebamme Krankenhäuser w, 44 Jahre 1.001 - 5.000 3.333 €
Hebamme Krankenhäuser w, 40 Jahre 20.001 - ... 4.995 €
Hebamme Verbände w, 51 Jahre 21 - 50 3.629 €
Hebamme Krankenhäuser w, 54 Jahre 101 - 500 2.796 €
Hebamme Krankenhäuser w, 36 Jahre 1.001 - 5.000 2.954 €

(Quelle: Gehalt.de, Stand 03/2024)

Eine weitere Möglichkeit ist die Selbstständigkeit. Allerdings ist dein Einkommen als freiberufliche Hebamme in diesem Fall von deiner Auftragslage abhängig und kann stark schwanken. Auch die benötigte Haftpflichtversicherung für Hebammen geht ordentlich ins Geld. Es kann viel passieren und hohe Schadenssummen müssen im Notfall über die Versicherung ausgeglichen werden. Das schlägt sich auf die Versicherungsprämien nieder: Die Kosten für Hebammen mit Geburtshilfe liegen bei knapp 12.600 Euro im Jahr. Wer sich auf die Vor- und Nachsorge konzentriert, kann die Kosten auf wenige Hundert Euro pro Jahr reduzieren. Durch den staatlichen Sicherstellungszuschlag können die Kosten zumindest abgemildert werden. Der Eigenanteil reduziert sich damit auf weniger als ein Drittel der Versicherungsbeiträge. All diese Faktoren solltest du bei der Entscheidung einbeziehen, wenn du selbstständige Hebamme werden möchtest.

Bezeichnung BrancheGröße des UnternehmensGeschlechtAlterGehalt
Entbindungspfleger / HebammeKrankenhäusergroßw443.333€
Entbindungspfleger / HebammeKrankenhäuserkleinw343.544€
Gesundheits- und Krankenpfleger/in / HebammeSoziale Einrichtunggroßw493.629€
Personalberatung / HebammeVerbändekleinw513.629€
Allgemeines Pflegepersonal / HebammeGesundheitswesensehr großw362.827€

Quelle: Gehalt.de

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