Soziales in Belgien studieren
Du denkst darüber nach, Soziale Arbeit, Sozialwissenschaften oder ein ähnliches Fach in Belgien zu studieren? Gute Idee! Das kleine Nachbarland bietet ein vielfältiges, international ausgerichtetes Hochschulsystem – und das gleich in mehreren Sprachen. Hier erfährst du, was dich erwartet und wie du dein soziales Studium in Belgien startest.
Warum gerade Belgien?
Belgien ist für viele Studierende aus Deutschland interessant – nicht zuletzt wegen seiner Nähe, der guten Verkehrsanbindung und den kulturellen Gemeinsamkeiten. Es ist ein mehrsprachiges Land mit flämischen, französischen und deutschsprachigen Regionen. Besonders beliebt sind Universitäten in Städten wie Leuven, Gent, Brüssel oder Lüttich.
Für soziale Studiengänge bietet Belgien spannende Programme, oft mit europäischer oder internationaler Ausrichtung. Viele Studiengänge werden auf Englisch angeboten, vor allem auf Masterebene. Auch der Zugang ist häufig einfacher als in Deutschland – es gibt selten einen NC, stattdessen zählen Motivation und Qualifikation.
Bewerbung und Zulassung
Die Bewerbung erfolgt in der Regel direkt über die jeweilige Hochschule. Ein zentrales Bewerbungsportal wie in den Niederlanden gibt es nicht flächendeckend. Die Bewerbungsfristen variieren, liegen aber meist im Frühjahr für einen Studienstart zum Herbstsemester.
Für Bachelorstudiengänge brauchst du in der Regel das Abitur, für Masterstudiengänge einen passenden Erstabschluss. Bei englischsprachigen Programmen ist ein Sprachnachweis (z. B. TOEFL oder IELTS) erforderlich. Für Programme auf Niederländisch oder Französisch gelten entsprechend andere Anforderungen.
Studiensystem: Aufbau und Ablauf
Belgien folgt wie die meisten EU-Länder dem Bologna-System: Bachelor- und Masterabschlüsse sind standardisiert. Ein Bachelor dauert in der Regel drei Jahre, ein Master noch einmal ein bis zwei Jahre.
Der Studienbeginn ist in der Regel im September. Viele soziale Studiengänge – z. B. „Social Work“, „Sociology“ oder „Development Studies“ – verbinden Theorie mit Praxisphasen. Besonders in flämischen Hochschulen gibt es praxisnahe Ansätze, vergleichbar mit deutschen Fachhochschulen („University Colleges“).
Die Unterrichtssprache hängt von der Region und Hochschule ab: Flämische Hochschulen unterrichten meist auf Niederländisch, französischsprachige Universitäten logischerweise auf Französisch. Englischsprachige Programme sind jedoch im Kommen, besonders auf Masterebene.
Kosten und Studienfinanzierung
Belgien ist nicht gerade günstig, aber auch nicht so teuer wie manche skandinavischen Länder. Es gibt Studiengebühren, die für EU-Bürger*innen jedoch meist moderat sind. Lebenshaltungskosten hängen stark vom Studienort ab – Brüssel ist teurer als z. B. Gent oder Namur.
Zur Finanzierung kannst du Auslands-BAföG beantragen, auch Erasmus+ oder Stipendien belgischer Hochschulen sind möglich. Studierende dürfen in Belgien arbeiten, allerdings gibt es Einschränkungen bei der Stundenanzahl.
Fazit: Für wen lohnt sich ein soziales Studium in Belgien?
Ein Studium im sozialen Bereich in Belgien passt zu dir, wenn du interkulturell interessiert, mehrsprachig (oder zumindest offen dafür) bist und Lust auf ein strukturiertes, aber flexibles Studienumfeld hast. Die Mischung aus Nähe zu Deutschland, internationaler Ausrichtung und guter Betreuung macht Belgien besonders für Bachelor-Studierende attraktiv, die den Sprung ins nahe Ausland wagen wollen.
Herausforderungen können die Mehrsprachigkeit und die Eigenverantwortung im Bewerbungsprozess sein. Aber: Wer sich gut vorbereitet, wird mit einem spannenden Studium in einem kulturell vielfältigen Land belohnt – und das mitten in Europa.